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Die Drei

Arthur Schopenhauer, Siddharta Gautama & David Hume
Arthur Schopenhauer, Siddharta Gautama & David Hume

 

Was hatten Siddhartha Gautama, Arthur Schopenhauer und David Hume gemeinsam? Genau, sie hatten alle etwas mit dem Buddhismus am Hut.

Der eine hatte ihn gegründet, der Zweite nannte ihn die vornehmste Religion, und über den Dritten wird immer noch spekuliert, ob er ein heimlicher Buddhist war.

Von Hume ist man sich nicht sicher, ob er zu dieser Zeit überhaupt Informationen zum Buddhismus haben konnte. Vermutlich eher nicht, da Schopenhauer 80 Jahre später, zum Zeitpunkt seiner ersten Ausgabe «Die Welt als Wille und Vorstellung», noch fast keine hatte. Umso mehr hatte es Schopenhauer selbst gefreut, als er in späteren Jahren Übereinstimmungen zum Buddhismus gefunden hatte.

Es gibt aber diverse verblüffende Überschneidungen zwischen den Dreien. Wenn man schon Schopenhauer und Hume gelesen hat und sich danach an die Reden des Siddhartha Gautama wagt, stolpert man immer wieder über Passagen, bei denen man ins Staunen kommt. Passagen, die mehr als 2000 Jahre später von den beiden Philosophen fast identisch oder zumindest verblüffend ähnlich, hergeleitet wurden. Umgekehrt passiert genau dasselbe. Wenn man die Reden des Siddhartha Gautama gelesen hat, stösst man bei Hume und Schopenhauer immer wieder auf Parallelen.

Auch Karl Eugen Neumann kam in seinen Übersetzungen des Pali-Kanons auf ähnliche Schlüsse. Gut, das ist jetzt vielleicht nicht so verblüffend, war doch Karl Eugen Neumann erst durch Schopenhauer auf die Schriften des Buddhismus aufmerksam geworden. Er kannte also Schopenhauers Werke gut. Und er kannte sicher auch Humes Werke. Aber im Gegensatz zu den beiden kannte er erstmals den Wortlaut des Pali-Kanons, hatte er doch die wichtigsten Werke erstmalig ins Deutsche übersetzt.

Eine augenscheinliche Ähnlichkeit zwischen den dreien ist die Ethik.

  • Siddhartha Gautamas Mitgefühl
  • Schopenhauers Mitleidsethik
  • David Humes Gefühlsethik

 

Auch Ihre Erkenntnistheorie überschneidet sich. Hier bildet Siddhartha Gautama die Brücke zwischen Hume und Schopenhauer:

  • Auf der sinnlichen Seite beschreibt zum Beispiel Siddhartha Gautama die Entstehung von Begierden ähnlich, wie es Hume später auf wissenschaftliche Weise hergeleitet hat.
  • Auf der geistigen Seite stimmt Siddhartha Gautama in grossen Teilen mit Schopenhauer überein. Er war quasi ein früher Idealist (ich weiss, ein richtiger Philosoph würde mich vermutlich für diese Aussage am liebsten steinigen, aber ich darf das, ich bin ja kein Philosoph).

 

Wenn man sich die Werke dieser drei anschaut und studiert, merkt man immer wieder, dass sie sich ergänzen. Und keiner kommt ganz ohne den anderen aus.

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Ein Beispiel zum Nachlesen:
(Inkl. Anmerkungen von Karl Eugen Neumann)

Abkunft - Die Reden Buddhos aus der längeren Sammlung